Erste Qualitätsangaben zur Ernte
Hinsichtlich der Qualität der Getreideernte 2025 sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur sehr vorsichtige Einschätzungen möglich. Vom Max-Rubner-Institut wurde bisher nur eine zufällige Auswahl der Proben aus den Ländern analysiert. Repräsentativ für die deutsche Ernte sind diese Ergebnisse noch nicht. So wurden für Weizen aus den Proben der besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung erst 73 % der Probeschnitte und ...
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
Auf der diesjährigen Erntepressekonferenz (EPK) am 28. August in Berlstedt (Weimarer Land) zogen Landwirtschaftsministerin Colette Boos-John, der Präsident des Thüringer Bauernverbandes (TBV) Dr. Klaus Wagner und Steffen Steinbrück, Vorstand der Erzeuger-Genossenschaft Neumark eG und Gastgeber der Konferenz, eine gemischte Bilanz der Ernte 2025. Während die Erträge bei Getreide, Raps sowie den noch ausstehenden Kulturen Kartoffeln und Mais im Durchschnitt gut ausfielen, bleibt die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe angespannt.
Besonders im Getreide konnte mit 2,6 Millionen Tonnen ein gutes Ergebnis erzielt werden (rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr). Auch beim Raps wurden Anbaufläche und Gesamtertrag gesteigert (+13,6 Prozent). Allerdings blieben die Hektarerträge mit 35 Dezitonnen unter den Erwartungen. Für Kartoffeln und Mais wird ebenfalls mit einem guten Ergebnis gerechnet.
Die Ernte war stark vom wechselhaften Sommer geprägt. Immer wieder unterbrachen Regen und Gewitter den Drusch, sodass viele Betriebe gezwungen waren, auch kurze Druschfenster zu nutzen.
In den Ergebnissen zeigen sich deutliche Unterschiede im Freistaat: Während in vielen Regionen Thüringens ordentliche bis gute Ergebnisse eingefahren wurden, hatten die Betriebe südlich des Rennsteigs mit erheblichen Niederschlagsdefiziten zu kämpfen – dort blieb die Getreideernte vielfach unterdurchschnittlich.
Trotz der erfreulichen Mengen ist die ökonomische Lage kritisch: Seit Mai sind die Erzeugerpreise für Getreide um 30 bis 40 Prozent eingebrochen. Lagerbestände und spekulative Bewegungen auf den internationalen Märkten verstärken die Unsicherheit. „Noch nie wurde weltweit so viel Getreide geerntet und doch wird es für unsere Betriebe immer schwerer, davon leben zu können“, warnte Wagner. Hinzu kommen steigende Produktionskosten und strengere Auflagen im Umwelt-, Sozial- und Arbeitsrecht, die Thüringer Betriebe im internationalen Wettbewerb zusätzlich belasten.
Ministerin Boos-John kündigte an, Thüringen werde sich auf der Herbst-Agrarministerkonferenz (24.–26. September in Heidelberg) für die Einführung einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage einsetzen. Damit sollen Betriebe künftig besser vor den Folgen von Extremwettersituationen wie Starkregen, Hagel oder regionaler Trockenheit geschützt werden. Anstelle von kurzfristigen Nothilfen will das Land so ein langfristiges Instrument für betriebliches Risikomanagement schaffen. Zugleich stellte die Ministerin klar, dass die Vorschläge der EU-Kommission zum Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) inakzeptabel seien. Die geplante Kürzung des Budgets, die Degression der Fördermittel und die Deckelung der Direktzahlungen auf 100.000 Euro würden insbesondere die historisch gewachsenen Strukturen in Ostdeutschland massiv benachteiligen.
Der TBV schloss sich dieser Kritik an und forderte verlässliche agrarpolitische Rahmenbedingungen, die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit gleichermaßen sichern. Wagner betonte: „Wer Versorgungssicherheit in Deutschland auch in Zukunft garantieren will, muss die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft heute mitdenken.“
Gastgeber Steinbrück bekräftige, dass der Kommissionvorschlag zum MFR fatale Folgen für die Thüringer Betriebe hätte und zeigte dies am Beispiel seines Betriebes auf. Zudem gab er den Medienvertretern und Anwesenden einen Einblick in die Arbeit der Erzeuger-Genossenschaft Neumark eG und berichtete von seinen praktischen Erfahrungen mit der Ernte in einem wirtschaftlich und klimatisch herausfordernden Jahr. "Die Ernte 2025 zeigt: Gute Ergebnisse auf den Feldern reichen nicht aus, wenn Preise, Kostenentwicklung und politische Unsicherheiten die Betriebe unter Druck setzen. Die Thüringer Landwirtschaft benötigt faire Marktbedingungen und eine verlässliche Förderung, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern", fasste Steinbrück zusammen.
Der TBV bedankt sich viemals bei Steffen Steinbrück und dem Team der Erzeuger-Genossenschaft Neumark eG, die sich als besonders engagierte Gastgeber präsentierten.
Hintergrund:
Im Rahmen der Besonderen Ernteermittlungen werden über 400 Proben der Getreide- und Rapsernte aus allen Regionen des Freistaates gezogen. Diese Proben werden im Labor des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum analysiert. Mit Stand 29. August 2025 können vorläufige Ergebnisse der flächenmäßig bedeutendsten Kulturen mitgeteilt werden. Bei der Wintergerste liegt der durchschnittliche Hektarertrag bei 85dt/ha. Die Spannbreite liegt bei min. 40,5 dt/ha und max. 125 dt/ha. Der Winterweizen wartet mit einem Durchschnitt beim Rohprotein mit 13,3 Prozent auf. Der Durchschnittsertrag pegelt sich bei 77,79 dt/ha ein und damit leicht über den Durchschnitt des Vorjahres und deutlich über dem sechsjährigen Mittel. Die Spannbreite liegt bei 35 dt/ha und 114,4 dt/ha. Das Ertragsniveau beim Winterraps liegt etwas über dem sechsjährigen Mittel mit 35 dt/ha. Die Spannbreite liegt hier bei min. 8,9 und max. 51,4 dt/ha. Der Ölertrag kann als moderat bezeichnet werden. Eine detaillierte Auswertung auf Kreisebene wird es erst im November/ Dezember geben. Wir berichten darüber im TBV Journal.
v.l. Gastgeber Steinbrück mit Ministerin Boos-John und TBV-Präsident Wagner zur EPK 2025
Kanadische Weizenproduktion rückläufig
Kanadas Ernten zeigten Ende Juli extreme Schwankungen, berichtete Statistics Canada am Donnerstag, aber die Gesamtproduktion entspricht in etwa den Erwartungen des Handels. Diese Schwankungen sowie die starken Regenfälle im August machen die auf den Daten von Ende Juli basierenden Produktionsprognosen laut Analysten weniger zuverlässig als in vielen anderen Jahren. „Die Bedingungen waren dieses Jahr so unterschiedlich”, sagte Analyst Lawrence ...
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
Eliteweizenpreise am Tiefpunkt
Die Ernte 2025 ist in den meisten Regionen Deutschlands abgeschlossen. Trotz überwiegend guter Erträge und teils erfreulicher Qualitäten stehen die Erzeuger vor wirtschaftlichen und agronomischen Herausforderungen: Die Erzeugerpreise für Qualitätsgetreide befinden sich auf niedrigem Niveau. In vielen Regionen stagnieren die Preise oder wurden sogar zurückgenommen. Aufgrund der wenigen Neugeschäfte und des überwiegenden Verkäufermarktes geben die Erzeugerpreise in der 34. KW sprunghaft nach, nachdem sich bereits im Juli die Niveaus deutlich abgesenkt hatten. Prompter Eliteweizen rutscht erstmals seit 4,5 Jahren unter die Marke von 200 EUR/t frei Lager auf 194 (189-210) EUR/t, gleiches gilt für Qualitätsweizen, ...
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
USDA-Weizenschätzung relativ stabil
Während die Endbestandsschätzung für die USA mit den jüngsten Korrekturen sehr nahe an das Vorjahresergebnis rutscht, bleibt die für die EU unverändert. Weltweit wurden Erzeugung, Verbrauch und Vorräte leicht abgestuft. In seiner jüngsten Schätzung korrigierte das US-Landwirtschaftsministerium die globale Weizenversorgungsbilanz in allen Punkten, außer im Außenhandel, nach unten. Weltweit wird nun für 2025/26 von 806,9 Mio. t ausgegangen, 1,7 Mio. t weniger als noch im Vormonat und damit nun 7,2 Mio. t weniger als 2024/25. Gegenüber Vormonat wurde insbesondere der Rotstift...
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
US-Maisfeldbestände in guten Zustand
In Chicago tendieren die Maiskurse schwächer. Am 06.08.2025 schloss der September 25-Kontrakt bei umgerechnet rund 128,90 EUR/t und verzeichnet einen Wochenrückgang von knapp 5 EUR/t. Der Folgetermin, Dezember 25, gibt um 4,70 auf 136,14 EUR/t nach. Neben dem Angebotsdruck der Getreideernten auf ...
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
Heimischer Düngemittelmarkt ruhig
Am heimischen Düngemittelmarkt ist Harnstoff derzeit nahezu unsichtbar, seine Bedeutung auf internationaler Ebene bleibt jedoch ungebrochen hoch, wodurch er weiterhin eine zentrale preisbestimmende Rolle für alle Stickstoffdüngemittel in Deutschland einnimmt. Trotz seiner dominanten Stellung wird Harnstoff aktuell nur in Ausnahmefällen nachgefragt, was unter anderem mit der angespannten Stimmung in der Landwirtschaft sowie mit der witterungsbedingt zurückhaltenden Planung für die neue Düngesaison zusammenhängt. Landwirte, die vereinzelt dennoch Harnstoff ordern – in der Regel mit der Absicht einer zügigen Einarbeitung – müssen aktuell tief in die Tasche greifen: Granulierter Harnstoff mit Ureaseinhibitor kostet derzeit ...
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
Die Firma Syngenta Agro GmbH informiert darüber, dass das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) für das Produkt MINECTO Gold mit dem Wirkstoff Cyantraniliprole eine Notfallzulassung (gemäß Art. 53 der Verordnung (EG) Nr. 1107/200) zur Bekämpfung des Rapserdflohs in Winterraps ausgesprochen hat.
Die Zulassung ist ausschließlich auf das Inverkehrbringen und die Anwendung gegen den Rapserdfloh in Winterraps begrenzt und im Zeitraum zwischen dem 14.08.2025 bis 11.12.2025 - und damit exakt 120 Tage - möglich. Die bundesweit zugelassene Menge ist auf 18.750 kg begrenzt
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
Bild: AJC1 from UK, CC BY-SA 2.0
Am Dienstag, den 22.07.2025 haben sich Vertreter des Deutschen Bauernverbandes (DBV) mit Vertretern des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) getroffen. Im Fokus standen Unfälle mit langsam fahrenden landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Zur Reduzierung der Unfälle hat der DVR verschiedene Maßnahmen vorgestellt, wie beispielsweise die freiwillige Ausstattung der landwirtschaftlichen Fahrzeuge mit Fahrassistenzsystemen, infrastrukturelle Maßnahmen, Fahrsicherheitstraining und Sensibilisierung der übrigen Verkehrsteilnehmer. Der DBV haben deutlich herausgestellt, dass mögliche Maßnahmen nicht zuerst aufseiten der Landwirte angesetzt werden sollten. Vielmehr wurde sich darauf verständigt, den Blick der übrigen Verkehrsteilnehmer insbesondere in der risikoreichen Erntezeit auf die langsam fahrenden Erntefahrzeuge zu sensibilisieren, sei es durch Radiohinweise oder Plakatkampagnen. Daneben wurde auch das Thema Förderung von Kameras an landwirtschaftlichen Fahrzeugen angesprochen. Der Thüringer Bauernverband hat in den zurückliegenden Jahren zu Beginn der Erntezeit immer wieder medial darauf hingewiesen, dass aufgrund der Ernte vermehrt landwirtschaftliche Fahrzeuge auf Thüringer Straßen unterwegs sind.
EU-Weizenernte deutlich über Vorjahr
Der IGC erwartet für die laufende Saison ein deutliches Plus der globalen Weizenernte. Allein innerhalb der EU könnte die Ernte auf Jahressicht um rund 15 % ansteigen. Gegenüber der Juni-Schätzung ist die Prognose noch einmal angehoben worden. Der Internationale Getreiderat schätzt die weltweite Weizenproduktion 2025/26 auf ein Rekordniveau von 808,3 Mio. t und korrigiert seine Vormonatsprognose damit um 0,4 Mio. t nach oben. Gegenüber der vorigen Saison würde dies einen Anstieg um 8,6 Mio. t bedeuten. Die Juni-Prognose für die EU lässt der IGC mit 137,2 (Vorjahr: 119,4) Mio. t unverändert. Zwar hat die jüngste Hitzewelle in einigen Ländern das Ertragspotenzial ...
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
Französischer Weizenvorrat auf höchstem Stand
Das Landwirtschaftsamt FranceAgriMer prognostizierte am Mittwoch, dass die Lagerbestände mit der französischen Weizenernte 2025/26 auf ein 21-Jahres-Hoch ansteigen werden, da die Erholung der Produktion die erwartete Verdopplung der Exporte außerhalb der EU überwiegt. Frankreich, der größte Getreideproduzent der Europäischen Union, befindet sich mitten in der Weizenernte, wobei allgemein davon ausgegangen wird, dass sich die Produktion von ihrem niedrigsten Stand seit den 1980er Jahren im letzten Jahr erholen wird. Allerdings ...
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
In der Woche vom 7. bis 11. Juli fanden mehrere Gespräche zu dem Kommissionsvorschlag zur Deregulierung von neuen Züchtungstechniken statt. Nachdem Dänemark am 1. Juli die Ratspräsidentschaft übernommen hat, zieht das Verhandlungstempo an. Weiterhin stellt die Patentierung das größte Problem dar, für das Dänemark und die Europäische Kommission nun eine Lösung finden möchten. Während die im März angenommene Ratsposition Patentierung erlaubt, hat sich das Parlament hingegen dagegen ausgesprochen und schließt die Patentierbarkeit generell aus.
Der Europäische Bauernverband „COPA-COGECA“ und der Deutsche Bauernverband haben sich seit jeher klar gegen Patente auf Pflanzen und Tiere ausgesprochen und unterstützen den Lösungsvorschlag der Humboldt-Universität für ein umfassendes Züchter- und Landwirteprivileg. Diese Position vertrat auch der Vorsitz der COPA-COGECA Saatgutgruppe diese Woche in Gesprächen mit der Europäischen Kommission sowie „Euroseeds“ in Brüssel.
In den weiteren Trilogverhandlungen gilt es, die Ablehnung aufrecht zu erhalten und gleichzeitig für eine Lösung zu werben. Der DBV wird sich weiterhin aktiv in die Gespräche einbringen.
Gute Aussichten für US-Maisgürtel
Der US-Maisertrag scheint auf dem besten Weg zu sein, seine sechsjährige Serie zu durchbrechen, in der er hinter den Trendlinienerwartungen zurückblieb. Einige Analystenprognosen sind recht hochgesteckt. Aber wie realistisch sind einige dieser Annahmen? Wie hoch ist das tatsächliche Ertragspotenzial, und könnte irgendetwas die Ernte von hier aus noch beeinträchtigen? Die Maisbedingungen im führenden Bundesstaat Iowa sind für Juli auf einem 31-Jahres-Hoch, und auch der Rest des Maisgürtels ist in einem guten Zustand. Darüber hinaus bleiben die kurzfristigen Wetteraussichten günstig. Der Markt hat..
...
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
Im Wochenberichtsbeitrag vom 20. Juni zur gemeinsamen Tagung der Fachausschüsse Getreide und Ökologischer Landbau des Deutschen Bauernverbandes wurde über die massive Problematik bezüglich der Schilf-Glasflügelzikade berichtet.
Die Schilf-Glasflügelzikade ist ein vergleichsweise neuer Schädling, der Kulturpflanzen wie Kartoffeln, Rüben und verschiedene Gemüsearten
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden
Foto: Schilfglasflügelzikaden an Zuckerrübenpflanzen in der JKI-Zucht. © A. Dewert/JKI; unter https://www.julius-kuehn.de/infothek/kuehn-konkret/schilf-glasfluegelzikade, am 10. Juli 2025
Tel.: +49 (0)361 262 530
Fax: +49 (0)361 262 532 25
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!